Vatertagsausflug 2016

Um 2 Uhr nachts am 06. Mai 2016 machten sich elf Schellen-Sau`ler auf den Weg von Wasserburg zum Gardersee. Der Regengott meinte es heuer ausnahmsweise mal gut, kein Tropfen war in Sicht. Nur der Kältegott war weniger gut gelaunt und bescherte uns immer wieder Temperaturen im Minusbereich. Trotzdem rollte die Truppe zügig dahin, schnell war Rosenheim erreicht, in Kufstein zwitscherten bereits die ersten Vögel und langsam wurde es hell, eisig kalt blieb es aber trotzdem. So manch einer war froh um Hand- und Überschuhe, Beinlinge und Haum, ja sogar lange Skiunterhosen waren im Einsatz. Immer weiter ging es flott dahin, über Wörgl nach Schwaz bis Innsbruck, wo nach vielen roten Ampeln endlich die erste Tankstellen-Pause unterhalb des Brenners erreicht wurde. Aufwärmen, essen, trinken und schon mal auf die Sonne freuen war jetzt angesagt.

Nun ging es rauf auf den Brenner. Da der eine oder andere hochmotivierte Berggraxler sich kaum mehr bremsen konnte, wurde noch schnell als Treffpunkt der Kiosk in Sterzing vereinbart. Zügig und noch immer super in der Zeit, kamen wir alle heil und voller Vorfreude auf den sonnigen, warmen Teil der Tour über den Brenner. Dort genossen wir die erste richtige Pause am Würstelkiosk. Pommes, Cheesburger und was das Radlerherz sonst noch so begehrte wurde uns hier serviert. Und ja, da war sie endlich die schöne, warme Sonne Südtirols. Gestärkt und aufgewärmt rollten wir jetzt weiter in Richtung Brixen. Viele lange Abfahrten aber leider auch viel Verkehr lag vor uns. Zwar war allen klar, dass wir zu elft auf dem Radlweg an der Etsch entlang, mit seinen vielen Kurven, kleinen Anstiegen, Gegenverkehr und sonstigen Stolperfallen besonders gut aufpassen müssen, trotzdem waren wir alle froh, als wir die hektische Hauptstraße kurz nach Brixen verlassen konnten. Wieder eine „Etappe“ erreicht. Die Etsch floss munter und malerisch neben uns her, immer näher kamen wir dem Ziel. Bei einem kurzen Stopp konnten wir nun alle auf kurz kurz umsteigen. Handschuhe und Haum wurden endgültig weggepackt. Weiter ging es, immer noch im 10-Minuten Wechsel-Rhythmus, Richtung Bozen. Die Trinkflaschen wurden immer leerer und auch der Hunger machte sich langsam wieder bemerkbar. Mit Vorfreude auf die letzte große Pause vor dem Ziel und auch noch vor dem gefürchteten Gegenwind ging es zügig durch Bozen durch und weiter auf dem gut ausgebauten Radlweg. Doch leider bescherte uns ein großer, kantiger Stein, der mitten auf dem Weg lag, einen unerwünschten Zwischenstopp. Der unglückliche Sturz sah spektakulär aus und lies uns kaum glauben, dass eine Weiterfahrt möglich ist. Dank ein paar geschickter Handgriffe, war das Rad aber schnell wieder einsatzbereit und auch die sehr, sehr tapfere Radlerin saß schnell wieder auf, lies sich keinerlei Schmerz anmerken und strampelte weiter Richtung Pause. Wer darauf hoffte, dass das Tempo nun gedrosselt würde, musste schnell feststellen, dass dies ganz und gar nicht der Fall war. Die restlichen noch ca. 15 km bis zur letzten Pause lagen schnell hinter uns. Spaghetti, Brot oder Kuchen, die letzte Stärkung stand an. Die Flaschen wurden noch mal aufgefüllt und weiter ging es.

Rund 100 km standen uns noch bevor. Die beiden Neulinge im Team kannten ihn noch nicht, den berühmt gefürchteten Ora. Den heftigen Wind, der täglich ab Mittag vom Gardasee hoch weht. Und sie lernten ihn auch nicht wirklich kennen, wir blieben auf wundersame Weise fast verschont. Nur ab und zu war er zu erahnen und blies uns kräftig entgegen. Aber egal ob mit oder Wind, hinten raus wird’s immer zach. Hüfte, Füße, Knie oder Rücken, ein jeder hat eine andere Schwachstelle und bekommt diese spätestens jetzt zu spüren. Gleichzeitig steigt aber die Vorfreude, so nah ist er jetzt schon der Blick auf den Lago di Garda, das kühle Bier an Mecki`s Bar. Noch einmal alle Kräfte mobilisieren, den letzten steilen Anstieg, den San Giovanni rauf und dann nur noch runter, staunen und freuen. Beinah von selbst rollt es sich jetzt noch bis zum letzten Treffpunkt, Mecki`s Bar.

Geschafft aber überglücklich werden wir hier alljährlich empfangen. Frauen, Kinder, andere verrückte Gardersee-Radler ja sogar Hunde freuen sich über unsere Ankunft und trinken das eine oder andere Glas mit uns, bevor sich die Truppe zerteilt, sich auf dem Heimweg macht oder das bereits gebuchte Hotel aufsucht. Wer sich um 2 Uhr morgens noch gefragt hat, warum mach ich das eigentlich, dem wurde diese Frage spätestens jetzt beantwortet und er wird es mit größter Wahrscheinlichkeit auch wieder tun. Bis zum nächsten Vatertag!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar.

  1. Miche sagt:

    Und grad schee wars!! ;-)

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Schellen Sau e.V.